Wieso braucht man Sondereinrichtungen

Wurden behinderte Menschen  über viele Jahrhunderte früher ausgegrenzt, verfolgt oder bestenfalls ignoriert, so war man insbesonder seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert in unserem Kulturkreis zunehmend bemüht,  Menschen (Kindern) mit Händicaps geeignete Hilfen und Lernorte  anzubieten. In den frühen 60igern entstanden so die ersten Bildungspläne für Sonderschulen – es wurde erstmalig diesem Personenkreis also eine Bildungsfähigkeit zuerkannt und generell   ein „Bildungsauftrag am behinderten Kind/Menschen“ eingefordert.

War es nun für Jahrzehnte unter dem Stichwort Integration das erklärte Ziel, gehandicapte Kinder in einem Sonderschulsystem (mit speziellen personellen und therapeutischen Angeboten) fit für die Gesellschaft zu machen, so haben wir seit geraumer Zeit nun einen neuen gesell-schaftlichen  Anspruch, den einer Inklusion. Dies ist die Leitidee einer  gemeinsamen Bildung von Kindern ohne und mit Behinderungen in einem all umfassenden, gemeinsamen Rahmen ( Schule )  !

Gestützt auf die UN-Konvention von 2006 verficht die Soziale  Inklusio, dass (z.B.) die Schule den Bedürfnissen ihrer Schülergesamtheit gewachsen sein soll. Es soll eine Schule für alle konzipiert werden, in der kein Kind ausgesondert wird, weil es den Anforderungen der Schule nicht entsprechen kann.

In wie weit und wie schnell das zu einem Umbruch unseres Schul- und Bildungssystems führt, und alle sogenannte Sonderschulen sich in KOMPETENZZENTREN umwandeln, bleibt abzuwarten.

Aus unserer jahrelangen praktischen Erfahrung  resultierend sind wir der Meinung, dass die bisherigen „Sondereinrichtungen“ , die für viele Kinder auch einen dringend nötigen Schonraum darstellten, zukünftig nicht völlig verzichtbar sein werdern.  Viele der hier bei uns betreuten Kinder werden aufgrund der  umfassend benötigten Hilfen nicht in einer Regelschule, wie auch immer die aussehen mag, angemessen versorgt werden können. Daher liegt u. E.  die Zukunft in einer engen Vernetzung aller Angebote mit individueller Teilnahmemöglichkeit.

Für uns ist es wichtig, das unsere Kinder nicht aus dem gesellschaftlichen Leben verbannt werden.  Daher zielen viele unsere Aktivitäten darauf ab, das Haus für kleine und große Besucher auf zu machen. Sei es unsere Kooperation mit einem Regelkindergarten,  Events für die „Großen“ oder der Besuch einer unserer Kindergruppen in einer Eisdiele –   es gilt Vorbehalte,  Scheu oder Vorurteile von „NICHTBEHINDERTEN“ zu überwinden und Gemeinsamkeiten wo es geht zu fördern !